Wir gedenken eines Kirchenleiters, der half, „neue Hoffnung und neues Leben“ zu bringen
Genf (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) würdigte Pfr. Dr. Eugene Ries, ehemaliger Direktor der LWB-Abteilung für Weltdienst, für sein Leben und seinen Dienst. Er starb am 19. Juli im Alter von 86 Jahren.
„Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass er mithalf hunderttausenden von Menschen neue Hoffnung und neues Leben zu bringen“, sagte LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge in seiner Hommage an Ries, der seinen ganzen Dienst und berufliches Leben dem LWB widmete.
Junge erinnerte an die vielfältigen Dienste, die Ries für den LWB erbrachte, einschliesslich seiner Arbeit mit Vertriebenen in Österreich und Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg, seiner Unterstützung für die Bootsflüchtlinge in Südostasien und für die Flüchtlinge des Kolonialismus und der Apartheid in Südafrika, für die Opfer der Dürre und Unterdrückung in Äthiopien und für die Menschen in Zentralamerika, die in der Gewaltspirale gefangen waren.
„Er hat niemals den Blick für die Mission verloren. Sein Leben und sein Wirken verkörperten Diakonie“, so Junge.
Als amerikanischer, lutherischer Pfarrer begann Ries 1949 als Direktor für Wiederansiedlung in Österreich für den LWB zu arbeiten. 1961 zog er nach Genf, wo er verschiedene Ämter innerhalb der Abteilung für Weltdienst innehatte, bevor er 1990 in den Ruhestand ging.
Ries verbrachte seinen Ruhestand in der Schweiz. Er hinterlässt seine Frau Barbro und seinen Sohn Thomas.
Nachruf für Pfr. Dr. Eugene Ries (1926-2013)
Pfr. Dr. Eugene Ries, ehemaliger Direktor der Abteilung für Weltdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) starb am 19. Juli im Alter von 86 Jahren. Er verbrachte seinen Ruhestand in der Schweiz. Während der letzten Jahre verschlechterte sich seine Gesundheit nach und nach.
„Dr. Ries war eine Koryphäe in der Geschichte des Lutherischen Weltbundes“, sagte LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge. Ries wurde im Jahr 1926 in Baltimore geboren und wurde ein amerikanisch- lutherischer Pfarrer, der seinen ganzen Dienst und sein berufliches Leben dem LWB widmete. Direkt nach Abschluss seiner Ausbildung am Seminar begann er 1949 als Direktor für Wiederansiedlung in Österreich beim LWB zu arbeiten. In den nächsten zwölf Jahren unterstützte er den LWB in leitender Position in seinen Bemühungen, die Vertriebenen und Flüchtlinge in Österreich und Deutschland wieder anzusiedeln. 1963 verlieh ihm der österreichische Bundespräsident den Verdienstorden der Republik Österreich in Anerkennung der gross angelegten Hilfsaktionen für Flüchtlinge, die vom LWB durchgeführt wurden.
1961 zog Ries nach Genf, wo er verschiedene Ämter innerhalb der Abteilung für Weltdienst innehatte, bevor er Ende 1990 in den Ruhestand ging. Zwischen 1970 und 1980 stand er dem damaligen Entwicklungsdienst (Community Development Service) des LWB vor, der heute Teil der Abteilung für Mission und Entwicklung ist. Von 1980 bis 1990 war er Direktor der LWB-Abteilung für Weltdienst.
„Dr. Ries‘ Dienst war vielfältig: Er arbeitete nach des zweiten Weltkrieges mit Vertriebenen in Österreich, nach 1956 mit ungarischen Flüchtlingen, mit den Bootsflüchtlingen in Südostasien, mit den Flüchtlingen des Kolonialismus und der Apartheid in Südafrika, mit den Opfern von Dürre und Unterdrückung in Äthiopien, mit denen, die der Gewalt in Zentralamerika entflohen sind, und mit zahlreichen anderen. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass er mithalf hunderttausenden von Menschen neue Hoffnung und neues Leben zu bringen“, so Junges Worte.
Dr. Brian Neldner, Ries‘ Stellvertreter und Nachfolger als Direktor der Abteilung für Weltdienst, sagte: „Gene Ries war der letzte der wirklich Involvierten und Sachkundigen des frühen Schaffens des Lutherischen Weltdienstes im Nachkriegseuropa.“ Aber seine Arbeit ging darüber hinaus. „Viele der Länderprogramme, die in den 1980er-Jahren begonnen wurden, sind immer noch Kernprogramme (oder assoziierte Programme) des Lutherischen Weltdienstes.“
Dennis Frado, Direktor des Lutherischen Büros für Weltgemeinschaft in New York und Angestellter von Ries während der 1980er Jahre, betonte das Erbe von Ries: „Von seinen ersten Hilfsbemühungen für Flüchtlinge in Mitteleuropa in der Nachkriegszeit bis hin zu seiner Führungsrolle bei der Arbeit des LWB für Flüchtlinge, Nothilfe und Entwicklungsarbeit für fast drei Jahrzehnte, war Genes Hingabe für die Bedürftigen immer von Mitgefühl und lebenslangem Engagement für internationale humanitäre Hilfe auf der Basis christlicher Werte geprägt. Genes Professionalität, mit der er auch die Arbeit des LWB leitete, beeinflusste weitreichend die Entwicklung internationaler Normen, die auch noch heute bei humanitären Hilfsaktionen zum Tragen kommen.“
Generalsekretär Junge dankte für Ries‘ Leben und Zeugnis und schloss mit den folgenden Gedanken: „Paulus schreibt, dass es eine der Gaben des Geistes ist, ein Regierer zu sein. Dies traf auf Dr. Ries ganz besonders zu. Er war eine ordentliche und besonnene Führungsperson, die gute Menschen wählte, Aufgaben genau erklärte und delegierte, und dann bei der Bereitstellung der Mittel und der Organisation mithalf, so dass die Arbeit auch erledigt werden konnte. Seine Kolleginnen und Kollegen beschrieben ihn als jemanden, der ein enzyklopädisches Wissen über Fakten und Zahlen hat. Er hat oft gesagt, dass wir keine Probleme haben, sondern nur Herausforderungen. Er hat niemals den Blick für die Mission verloren. Sein Leben und sein Wirken verkörperten Diakonie.“
Er hinterlässt seine Frau Barbro und seinen Sohn Thomas.