Kirchen in Simbabwe gegen Gewalt

07 Aug. 2018
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Demonstration des Kirchenrates von Simbabwe mit dem Motto „Die Kirche sagt Nein zur Gewalt!“. Das Foto fand als Statement für den Frieden weite Verbreitung in den sozialen Medien. Foto: ZCC

Demonstration des Kirchenrates von Simbabwe mit dem Motto „Die Kirche sagt Nein zur Gewalt!“. Das Foto fand als Statement für den Frieden weite Verbreitung in den sozialen Medien. Foto: ZCC

Friedensbotschaft und Aufruf zur Mäßigung nach Wahlen

Harare, Simbabwe/Genf (LWI) – Die Kirchen in Simbabwe haben Schüsse auf unbewaffnete Protestierende nach den Wahlen verurteilt. „Die vergangenen Wochen haben uns hier in Simbabwe mit Stolz erfüllt, denn wir konnten tatsächlich eine Wahl durchführen, die frei von Gewalt war“, sagte Pfarrer Dr. Kenneth Mtata, Generalsekretär des Kirchenrates von Simbabwe (ZCC) und Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELKZ), einer Mitgliedskirche im Lutherischen Weltbund (LWB). „Diese Freude war jedoch voreilig, und angesichts der Gewalt in den Straßen von Harare wurden wir schnell desillusioniert.“

Am Montag, 30. Juli, fanden in Simbabwe die ersten freien Wahlen statt, nachdem Robert Mugabe fast 30 Jahre als Präsident an der Macht war. Am Mittwoch, 1. August wurden sechs Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen getötet. Als die Wahlergebnisse am 3. August bekanntgegeben wurden, kam es zu weiteren Protesten.

Beten für den Frieden

Als Nation müsse Simbabwe für Frieden im Land beten, sagte ZCC-Generalsekretär Mtata. „Wir beten zu Gott, dass er den Frieden erhält, den er uns in der Zeit bis zu den Wahlen gegeben hat.“ Es war die Aufgabe der politischen Führung, die Menschen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu leiten und vor allem dafür zu sorgen, dass sie Recht auf gewaltfreie Wahlen in Anspruch nehmen konnten. Vom Staat werde erwartet, dass er auf den Einsatz exzessiver Gewalt verzichtet, damit niemand verletzt oder getötet wird.

Mtata sagte, Simbabwe müsse eine lange Tafel errichten, an der alle Bürgerinnen und Bürger Simbabwes gemeinsam Platz nehmen und über die großen Probleme reden können, die das Land im Würgegriff haben. „Was wirklich langfristig erforderlich wäre, wenn wir als Nation einen inneren Zusammenhalt erreichen wollen, ist die Thematisierung des tief sitzenden Ärgers, der Frustrationen und der Unzufriedenheit in unserem Land, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Gewalt umschlagen.“

Solidaritätsschreiben

Der LWB hat ein Solidaritätsschreiben an die ELCZ geschickt. „Wir weinen um die Opfer und ihre Familien, wir weinen um die offensichtliche Zerbrechlichkeit des demokratischen Prozesses und beten, dass die starken Hoffnungen und Wünsche des Volkes von Simbabwe für ein aufblühendes Land nach den langen Jahres des Leidens bald Wirklichkeit werden und dass jedes Mitglied der Gesellschaft unabhängig von der politischen Identität dazu beiträgt“, schrieb LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge.

Er wies besonders darauf hin, wie ermutigend das entschlossene Aufstehen der ELCZ und des ZCC gegen Gewalt und für Frieden gewesen sei. „Dies ist ein Zeichen des starken Engagements der Kirche, das sie auch in Zukunft zeigen muss“, schreibt Junge weiter. „Wir begleiten Sie und das Volk von Simbabwe weiter auf diesem Weg und beten für Frieden und Stabilität im Land, damit alle die Früchte dieses Landes genießen können.“

 

LWF/OCS