Lutherische Kirchenleitende fordern sicheren Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen im Kongo-Konflikt

26 Nov. 2012
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Binnenvertriebene warten während der Kämpfe in Goma (Demokratische Republik Kongo) auf Hilfe. © Tarik Tinazay/DKH-AKT

Binnenvertriebene warten während der Kämpfe in Goma (Demokratische Republik Kongo) auf Hilfe. © Tarik Tinazay/DKH-AKT

LWB-Generalsekretär Junge versichert kongolesische Kirche der Unterstützung und der Gebete des LWB

Angesichts der Machtergreifung in der Stadt Goma, der grössten Stadt im Osten der Demokratischen Republik Kongo, am vergangenen Dienstag durch die Rebellen, haben sich lutherische Kirchenleitende für einen sicheren Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen in das Land und die Stadt ausgesprochen.

Es wurde massiv geschossen, als die Rebellen in Goma, die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu einrückten. Die EinwohnerInnen flohen zu Tausenden aus ihren Häusern sowie aus den Lagern für Binnenvertriebene in Richtung der beiden benachbarten Staaten Ruanda und Uganda.

Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Martin Junge, drückte seine Traurigkeit und seine Sorge darüber aus, dass Tausende von Menschen „ihres friedlichen Lebens beraubt wurden und inmitten des Landes, das sie ihre Heimat nannten, heimatlos sind“.

In einem Brief an den Vorsitzenden Bischof René Mwamba Sumaili von der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Kongo (EELCO) versicherte Junge die LWB-Mitgliedskirchen und die Bevölkerung der Demokratischen Republik Kongo der Gebete der gesamten LWB-Familie.

Junge rief LutheranerInnen weltweit auf, für all diejenigen zu beten, die ihr Leben riskieren, um für die schwächsten und am stärksten auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen in diesem gewalttätigen Konflikt da zu sein. Er drückte seine „Solidarität mit allen aus, die sich für Frieden und Gerechtigkeit im Land einsetzen“ und er „hoffe, dass der Gewalt so schnell wie möglich eine Ende bereitet wird“.

Bischof Sumaili bestätigte, dass viele Menschen aus Goma auf der Flucht sind und viele weitere getötet oder verletzt wurden. Er erklärte, die Betroffenen seien aufgrund von Strassensperrungen schwer zu erreichen, und äusserte seine Sorge darüber, dass sich die humanitäre Situation verschlechtern könnte, da immer mehr Menschen vertrieben würden.

Die instabile Sicherheitslage behindert den Zugang zu Goma. Der LWB und die EELCO betonten, dass es notwendig sei, dass humanitäre Hilfskräfte in der Stadt die von dem Konflikt betroffenen Menschen sicher müssen erreichen können.

Die LWB-Abteilung für Weltdienst (AWD) betreibe als eine der grössten humanitären Hilfsorganisationen eine Reihe von Flüchtlingslagern in Ost- und Zentralafrika und sei derzeit in der einzigen Siedlung tätig, in der die neuen Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo in Uganda ankommen, erklärte AWD-Direktor Pfr. Eberhard Hitzler.

Die AWD-Programme in Uganda und der Demokratischen Republik Kongo bereiteten sich darauf vor, den in dem Konflikt vertrieben Menschen zu helfen, sagte Hitzler. Zusätzliche MitarbeiterInnen aus dem regionalen Notfalldrehkreuz in Nairobi wurden zur Bewertung der Lage eingesetzt und unterstützen die Aufstockung der humanitären Hilfe.

Die AWD begann ihre Arbeit in der Demokratischen Republik Kongo 1994 als Antwort auf den massiven Flüchtlingsstrom vor dem Völkermord in Ruanda. Der LWB arbeitet in Goma mit der EELCO sowie mit Mitgliedsorganisationen des ACT-Bündnisses zusammen, darunter Norwegian Church Aid, Christian Aid und FinnChurch Aid.

Bischof Sumaili sagte, er suche die „besten Möglichkeiten der Zusammenarbeit“ mit den Mitarbeitenden dieser Organisationen.

Hitzler wies darauf hin, dass viele der Menschen in Goma vom Kleinhandel lebten und keine Lebensmittelvorräte hätten. Er sagte, ihm sei berichtet worden, dass die meisten Menschen am Mittwoch sehr früh aufgestanden waren, um nach Essen zu suchen. Die Preise seien stark angestiegen.

In den nächsten Tagen und Wochen werde die Versorgung mit sauberem Wasser für die betroffene Bevölkerung zu einem ernsten Problem werden, wenn der Ausbruch von Krankheiten vermieden werden soll. Die AWD konzentriere ihre Arbeit in der Demokratischen Republik Kongo auf die Sicherung der Lebensgrundlagen, der Wasser- und sanitären Grundversorgung sowie der Hygiene. Sie seien darauf vorbereitet, auf die Bedürfnisse der Menschen in der Demokratischen Republik Kongo zu reagieren, doch die HelferInnen aller Organisationen müssten sich sicher bewegen können, um ihre Arbeit zu verrichten, fügte Hitzler hinzu. (600 Wörter)

(Von Melany Markham, Kommunikationsberaterin des LWB in der Region, Nairobi)

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