Younan als „Mann der Hoffnung“ begrüsst
Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Dr. Munib A. Younan, hat einen viertägigen Solidaritätsbesuch, den er der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus (EECMY), einer der grössten und am schnellsten wachsenden Mitgliedskirchen des LWB, vom 8.-12. Juli abgestattet hat, abgeschlossen.
Younan, der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land ist, besuchte einige der historischen Gemeinden der EECMY, diakonische Einrichtungen und theologische Institutionen und lobte die Kirche für die Ausgewogenheit ihres missionarischen und diakonischen Engagements.
In seiner Predigt in der Mekane Yesus-Gemeinde in Addis Abeba erinnerte er daran, dass Äthiopien nach Jerusalem der erste Ort gewesen sei, an dem das Christentum im 1. Jahrhundert n. Chr. angenommen worden sei. Er rief die mehr als 5 Millionen Mitglieder zählende EECMY auf, auch angesichts von Schwierigkeiten und der Herausforderung durch religiösen und politischen Extremismus und die Theologie des Wohlstands treue Jüngerinnen und Jünger Jesu Christi zu bleiben. Der Bischof rief zu „teurer Nachfolge“ auf.
Präsident Younan wurde begleitet von Bischof Alex G. Malasusa, dem LWB-Vizepräsidenten für Afrika und Leitendem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania, Pfarrerin Dr. Elieshi Mungure, der LWB-Gebietsreferentin für Afrika, und Pamela Akinyi Oyieyo, einem LWB-Ratsmitglied aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kenia.
Die LWB-Delegation wurde von EECMY-Präsident Pfr. Dr. Wakseyoum Idosa willkommen geheissen, der den LWB-Präsidenten „einen Mann Gottes [nannte], der stets zu vermitteln bereit ist, der die Mächtigen mit der Wahrheit konfrontiert, der eine Hoffnung in sich trägt, die aus der Tiefe seines Glaubens an Gott entspringt“.
Pfr. Yonas Yigezu, der Direktor der EECMY-Abteilung für Mission und Theologie, stellte die Pläne für die missionarische Arbeit seiner Kirche vor, während Ato Deed Jaldessa, der Direktor der EECMY-Kommission für Entwicklung und soziale Dienste, über die erfolgreiche Arbeit seiner Kommission berichtete.
In seiner Ansprache anlässlich eines Banketts zu Ehren der LWB-Delegation wies Idosa mit Nachdruck darauf hin, dass der LWB eine Gemeinschaft von Kirchen sei, in der die Mitglieder einander im Geist der Liebe, der Toleranz, des Respekts und der Solidarität verpflichtet seien, um der Welt Christus kundzutun.
Im Theologischen Seminar und dem College for Management and Leadership der EECMY trafen Younan und seine Delegation mit den Lehrenden zusammen und erfuhren von den Plänen zur Erweiterung der Einrichtungen, einschliesslich der Eröffnung einer Universität.
Die Delegation besuchte auch das von der Kirche betriebene Zentrum für geistig behinderte Kinder, in dem 372 Kinder in zwei getrennten Abteilungen betreut werden.
Im Büro der LWB-Abteilung für Weltdienst in Addis Abeba sprach Bischof Younan den MitarbeiterInnen Anerkennung für ihre Arbeit zur Linderung menschlichen Leids aus, das durch Umweltkatastrophen und menschliche Konflikte entstehe, und unterstrich, dass ihre Arbeit ein gutes Beispiel für das praktische Engagement des LWB darstelle.
Bischof Younan und die LWB-Delegation trafen mit seiner Heiligkeit Abune Paulos, dem Patriarchen der Äthiopischen Orthodoxen Tewahedo-Kirche zusammen, und diskutierten mit ihm über die ökumenischen Beziehungen in Äthiopien.
Paulos bezeichnete es als Ehre, die Delegation empfangen zu dürfen. Younan bedankte sich für den herzlichen Empfang und gab seiner Freude über die Nachricht, dass die orthodoxe Kirche und die EECMY in Zukunft zusammenarbeiten würden, Ausdruck. Er bekräftigte auch, dass der LWB sich ökumenischer Zusammenarbeit verpflichtet fühle.
Im Gespräch mit dem Präsidenten des äthiopischen Obersten Rates für islamische Angelegenheiten standen die Verurteilung von Extremismus und die Stärkung von Toleranz und gegenseitiger Zusammenarbeit im Vordergrund.
Beim Treffen mit dem äthiopischen stellvertretenden Premierminister und Aussenminister würdigte Bischof Younan die guten Beziehungen zwischen der EECMY und der Regierung. Der Minister bekräftigte, die Regierung werde sich weiterhin für Menschenrechte und Religionsfreiheit im Land einsetzen, und sprach dem LWB und der EECMY Anerkennung für ihr Engagement im Kampf gegen Armut und ihre Entwicklungsarbeit aus. (607 Wörter)