Christus in Wort und prophetisch-diakonischem Dienst bezeugen
(LWI) – „Ich bin beeindruckt vom Engagement der Kirchen für die Vision der LWB-Kirchengemeinschaft, Christus in Wort und prophetisch-diakonischem Dienst zu bezeugen,“ sagte der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB) und Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria, Panti Filibus Musa zum Abschluss einer zehntägigen Reise nach Deutschland. „Ich bin zutiefst ermutigt durch ihre wechselseitigen Partnerschaften und ihr ökumenisches Engagement auf globaler und lokaler Ebene.“
Vom 13. bis 23. Juni hatte er LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen in Deutschland besucht.
Den Auftakt bildete ein Besuch beim Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und LWB-Ratsmitglied, Frank Otfried July. Neben der LWB-Mitgliedskirche im Süden Deutschlands stand die Begegnung mit der Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Kristina Kühnbaum-Schmidt. Sie ist auch stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB).
„Ich habe mich sehr über die persönlichen Gespräche mit dem LWB-Präsidenten gefreut“, so Kühnbaum-Schmidt. „Besonders wichtig ist die international hoch anerkannte Arbeit des LWB im Einsatz für Menschen in Not- und Krisensituationen, unabhängig von ihrem Status oder ihrem religiösen Bekenntnis, insbesondere für Menschen auf der Flucht. Mich beeindruckt sehr das große Engagement der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria bei der Bekämpfung von Fluchtursachen, der Arbeit mit rückkehrenden Flüchtlingen, ihr Einsatz für Bildung und insbesondere der hohe persönliche Einsatz von Erzbischof Musa zum Thema Klimawandel und Klimagerechtigkeit. Alle diese Themen sind zentral auch für unsere Arbeit in der Nordkirche und standen deshalb im Mittelpunkt unserer Begegnung.“
In Berlin traf Musa mit der Präsidentin von Brot für die Welt, Dagmar Pruin, zusammen. Dieses weltweit tätige Entwicklungswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland ist seit Jahrzenten ein fester Partner des LWB, besonders im Hinblick auf die humanitäre Arbeit des LWB-Weltdienstes, Projekte in Mitgliedskirchen oder die Vergabe von Stipendien.
In der Lutherstadt Wittenberg trug sich der LWB-Präsident in das Goldene Buch der Stadt ein und informierte sich über die Arbeit des LWB-Zentrums Wittenberg. Hier führt das DNK/LWB im Auftrag des LWB Kurse zur Fort- und Weiterbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern, Laien in kirchlichen Leitungspositionen sowie für neugewählte kirchenleitende Personen durch. Außerdem besuchter er den Luthergarten, ein lebendiges, internationales, ökumenisches Denkmal zum Reformationsjubiläum 2017, der 500 Bäume umfasst.
Das Evangelisch-lutherische Missionswerk in Niedersachsen (ELM) versteht sich als Brückenbauer zwischen Kulturen und Religionen und als Partner für 22 Partnerkirchen in 18 Ländern. Am Sitz dieses Werkes in Hermannsburg wurde der LWB-Präsident bei der jährlich stattfindenden Partnerkirchenkonsultation begrüßt. Gendergerechtigkeit, Klimagerechtigkeit, Gerechtigkeit und Frieden und gerechte Strukturen bei der Leitung einer Kirche waren hier die herausfordernden der Tagung.
Musa hielt ein Referat mit dem Titel „Der Hirte im 21. Jahrhundert“. „Im biblischen Kontext ist ein Hirte eine Person, die sich um Menschen kümmert“, sagte er. „Gott hat schon immer Frauen und Männer aus verschiedenen Generationen dazu berufen, Führung zu übernehmen und mit den Menschen in Kirche und Gesellschaft voranzugehen. Wenn wir über Hirte-Sein im 21. Jahrhundert sprechen, geht es darum, Männer und Frauen mit ihren verschiedenen Gaben zu mobilisieren. Wir müssen darüber hinaus für ein Umfeld sorgen, in dem sie diese Gaben ausüben können, damit wir alle bereichert und gefördert werden, um unsere gemeinsame Vision zu erfüllen, eine prophetische Stimme in der Gesellschaft zu sein.“
Die LWB-Vizepräsidentin für die Region Mittel- und Westeuropa, Pröpstin Astrid Kleist, hieß Musa in Hamburg willkommen. Sie verwies auf die kürzlich abgehaltene LWB-Ratstagung in Genf, die unter der Leitung des Präsidenten stattgefunden hatte. Dort waren unter anderem die Folgen des Angriffskrieges auf die Ukraine für die unmittelbar vom Krieg Betroffenen selbst, aber auch für die Menschen in afrikanischen Staaten in den Blick genommen worden, die unter dramatischen Nahrungs- und Energieversorgungsengpässen leiden.
„Flucht und Migration gehen uns alle an!“ so Kleist. „Keiner kann sagen, er habe damit nichts zu tun oder trüge dafür keine Verantwortung. Fremde unter uns willkommen zu heißen und in den Ländern, aus denen sie kommen, Zeichen der Hoffnung zu setzen, ist unser genuin christlicher Auftrag.“