Schwedische Kirche ehrt Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus

10 Okt. 2019
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Dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I., der als ihr hochrangigster Geistlicher die weltweite östlich-orthodoxe Christenheit vertritt, ist von der schwedischen Erzbischöfin Antje Jackelén die St. Eriks-Medaille verliehen worden. Foto: Magnus Aronson/Ikon

Dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I., der als ihr hochrangigster Geistlicher die weltweite östlich-orthodoxe Christenheit vertritt, ist von der schwedischen Erzbischöfin Antje Jackelén die St. Eriks-Medaille verliehen worden. Foto: Magnus Aronson/Ikon

Engagement für Religionsfreiheit, Menschenrechte, Flüchtlinge und Schöpfung

Uppsala, Schweden/Genf (LWI) – Dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I. ist für sein Engagement zugunsten der Religionsfreiheit, der Menschenrechte und der Schöpfung die St. Eriks-Medaille verliehen worden. Die Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, Antje Jackelén, überreichte dem orthodoxen Kirchenoberhaupt die Auszeichnung am 1. Oktober anlässlich seines Besuchs bei der lutherischen Kirche.

Verliehen wurde die Medaille mit der folgenden Widmung: „Seiner Allheiligkeit, dem Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom und Ökumenischen Patriarchen, der sich für die Förderung der Religionsfreiheit und der Menschenrechte einsetzt, die Welt auf die Not der Flüchtlinge hinweist und weltweit die Bewahrung der Schöpfung als ökumenische und spirituelle Pflicht bezeugt.

Anerkennung des Engagements für Einheit, Gerechtigkeit und Frieden

Die Erzbischöfin bzw. der Erzbischof der Schwedischen Kirche verleiht die St. Eriks-Medaille an Kirchenleitende und andere Personen, die positive Veränderung bewirken durch ihr Engagement für die Einheit der Kirche, die Leistung humanitärer Hilfe oder die Unterstützung von Schwedinnen und Schweden im Ausland. Die seit 1996 vergebene Medaille würdigt außerdem Menschen, die sich für Frieden, Gendergerechtigkeit und gegen Diskriminierung einsetzen.

Die St. Eriks-Medaille wurde zum 25. Mal verliehen, bisher wurden mit ihr u. a. der südafrikanische anglikanische Erzbischof Desmond Tutu (1999) sowie der Erzbischof der Kirche von England, Rowan Williams, (2006) ausgezeichnet. Preisträger des Jahres 2007 waren Pfr. Ishmael Noko, der damalige Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), und Walter Kardinal Kasper, ehemaliger Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen.

„Grüner“ Patriarch

Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus gilt unter den östlich-orthodoxen Bischöfen als Primus inter Pares und fungiert als vorrangiger Sprecher der orthodoxen Kirchen, insbesondere hinsichtlich der ökumenischen Kontakte mit anderen christlichen Kirchen. Seit seinem Amtsantritt 1991 betont er unermüdlich, dass Umweltthemen grundsätzlich eine existenzielle und spirituelle Dimension haben. Sein Engagement für die Schöpfung hat ihm den Titel „grüner Patriarch“ eingetragen.

Bartholomäus besuchte Schweden und die griechisch-orthodoxe Metropolie von Schweden und ganz Skandinavien. Als Ehrengast der Generalsynode der Schwedischen Kirche sprach er ein Grußwort.

Gemeinsamer Appell: „Gebt der Erde eine Chance, zu heilen“

Im Vorfeld des Besuchs hatten die schwedische Erzbischöfin und der Ökumenische Patriarch in einem Gastbeitrag für die schwedische Zeitung Dagens Nyheter Maßnahmen für mehr Klimagerechtigkeit gefordert.

„Wir brauchen Klimagerechtigkeit“, heißt es in dem Beitrag der beiden Kirchenoberhäupter, die ausführen, vielfach seien es diejenigen, die am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen hätten, die am schwersten unter dem Klimawandel litten. Verschärft werde die Klimakrise durch einen Lebensstil, der „Gier als Tugend erscheinen“ lasse. Erforderlich sei nun ein „rationales Handeln, das sich leiten lässt von den besten verfügbaren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, das sich aber gleichzeitig stützen muss auf ein existenzielles Verständnis davon, wie wir fühlen und handeln und warum dem so ist.“

Erzbischöfin Jackelén und Patriarch Bartholomäus betonen abschließend: „Wir müssen das Leben wählen. Gebt der Erde die Chance, zu heilen, damit sie uns auch weiter ernähren kann und damit die Menschen in einer Welt leben können, die bestimmt ist von Fairness, Gerechtigkeit und Freiheit.“

 

 

LWF/OCS