Von Öko-Theologie inspirierte Materialien für Gottesdienstente und Aktionen
GENF (LWI) – Die Zeit der Schöpfung 2020 wird unter dem Motto „Jubeljahr für die Erde“ stehen. Eine Handreichung zum Feiern dieser Zeit der Schöpfung ist nun in englischer Sprache veröffentlicht worden. Übersetzungen, u.a. ins Deutsche, sind in Arbeit.
Wie in jedem Jahr hat sich der Lutherische Weltbund (LWB) auch in diesem Jahr mit ökumenischen Partnern zusammengeschlossen, um eine Handreichung für die Zeit der Schöpfung zu erarbeiten. Mitgliedskirchen und andere Organisationen sind einzuladen, sich an der Initiative und liturgischen Periode zu beteiligen, die jedes Jahr vom 1. September bis 4. Oktober veranstaltet wird.
Die Handreichung enthält einen Vorschlag für einen ökumenischen Gottesdienst, liturgisches Material, Bibelbetrachtungen sowie Ideen für Aktivitäten und Advocacyarbeit, die eine Hilfestellung für Einzelpersonen und Ortsgemeinden bei der praktischen Umsetzung des diesjährigen Themas sein sollen.
„Das diesjährige Thema – Jubeljahr für die Erde – ist eine Einladung, darüber nachzudenken, welch enge Verbindung besteht zwischen dem Planeten Erde und unseren ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Lebensgewohnheiten“, erklärt Pfr. Dr. Chad Rimmer, Programmreferent in der LWB-Abteilung für Theologie, Mission und Gerechtigkeit. „Die schmerzlichen Auswirkungen unserer Ansprüche an die Erde sind zwar weithin bekannt, aber die weitreichenden Auswirkungen der weltweiten Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr haben uns noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt, wie dringend notwendig gerechte und nachhaltige Systeme sind. Ein Jubeljahr ist ein Aufruf an alle gläubigen Menschen, uns etwas einfallen zu lassen und uns Mut zu machen, die rechten und gerechten Beziehungen zur Erde und zu allen Geschöpfen wiederherzustellen.“
Um Bewusstsein für die Zeit der Schöpfung zu schaffen und die Kirchen anzuregen, das diesjährige Thema aufzugreifen, hat der Lenkungsausschuss „Zeit der Schöpfung“ für den 8. Juni um 16 Uhr MESZ ein Webinar zum Thema „Jubilee for the Earth: New Rhythms, New Hope“ organisiert.
Für die lutherische Kirchengemeinschaft hat sich die Zeit der Schöpfung als liturgischen Zeitraums des Betens und Handelns zu einer Gelegenheit entwickelt, ihr Bekenntnis und ihre Selbstverpflichtung zu bekräftigen, sich für die Bewältigung einer der größten Krisen unserer Zeit – des Klimawandels – zu engagieren. Die Zwölfte LWB-Vollversammlung hat bekräftigt, dass es beim Klimawandel „um Spiritualität“ geht. „Als Gläubige sind wir aufgerufen, in der rechten Beziehung zur Schöpfung zu leben und sie nicht zu erschöpfen.“
Um dieser Verpflichtung nachzukommen, ruft der LWB seine Mitgliedskirchen weltweit auf, sich an der jährlich vom 1. September bis 4. Oktober stattfindenden Zeit der Schöpfung zu beteiligen.
1989 hatte der ökumenische Patriarch Dimitrios I den 1. September zu einem Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung erklärt. In den darauffolgenden Jahren haben andere weltweite christliche Gemeinschaften sich dieser Initiative angeschlossen. Heute begehen viele Kirchen in der ökumenischen Familie diese Zeit der Schöpfung jedes Jahr vom 1. September bis zum 4. Oktober. An diesem Tag feiern einige westliche Kirchentraditionen den Gedenktag des Franz von Assisi.