Nach fast 60 Jahren im Ökumenischen Zentrum in Genf hat der LWB eine neue Adresse: Das Büro der Kirchengemeinschaft befindet sich jetzt auf dem Octagon Campus in der Nähe des Genfer Flughafens.
Neues Büro der Kirchengemeinschaft auf dem Octagon Campus ist „eine moderne Arbeitswelt“
(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) ist mit seinem Büro vom Ökumenischen Zentrum zur neuen Adresse Octagon Campus in Genf gezogen. Dies ist allerdings nur eine Übergangslösung, bis das neue Ökumenische Zentrum am alten Standort fertig ist. Das Büro der Kirchengemeinschaft war dort seit 1964 zu Hause.
Die ehemaligen Büros des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Grand-Saconnex werden abgerissen, um Platz für neue Gebäude zu schaffen. Die Gebäude des Ökumenischen Zentrums wie die Haupthalle und die Kapelle, die zum nationalen Erbe zählen, bleiben erhalten.
LWB-Generalsekretärin Anne Burghardt erklärte, dass sich das Personal auf diesen Neuanfang freue, dass aber die Verbindungen zum Ökumenischen Zentrum und an das, wofür es steht, stark blieben. „Alte Türen hinter sich zu schließen, bedeutet auch, neue Türen zu öffnen, und andere Räumlichkeiten und Arbeitsroutinen können uns helfen, neue Einsichten und neue Perspektiven zu gewinnen“, sagte sie.
Die neuen 700 Quadratmeter großen Büroräume auf dem Octagon Campus in Grand-Saconnex befinden sich in einem modernen Bürokomplex. Weitere Mieter sind Nichtregierungsorganisationen und Auslandsvertretungen. Eine der ökumenischen Schwesterorganisationen, Globethics, zieht ebenfalls auf den Octagon Campus.
Es gab mehrere Faktoren, die als förderlich für ein gutes Arbeitsumfeld, eine gute Zusammenarbeit und das Wohlergehen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gelten. Das Gemeinschaftsbüro befindet sich auf einer einzigen Etage, so dass das Personal aus allen Abteilungen nur kurze Wege hat. Innerhalb des Büros gibt es unterschiedliche Arbeitsbereiche.
Die Konferenz- und Tagungsräume und die gemeinsamen Arbeitsbereiche im Büro wurden nach den 13 Städten benannt, in denen die LWB-Vollversammlungen zwischen 1947 und 2023 stattfanden. „Auf diese Weise wird uns das neue Büro der Kirchengemeinschaft einen Beitrag dazu leisten, die Geschichte des LWB zu erzählen. Fotos und Kunstgegenstände vermitteln den historischen Werdegang der weltweiten Gemeinschaft und ihre Bedeutung für die Menschen und Kirchen weltweit“, fügte Generalsekretärin Burghardt hinzu.
Ein moderner, effizienter Büroraum
„Wir haben nach einem vergleichbaren Büro gesucht, das unseren Anforderungen entspricht und sich ebenfalls für die hybride Präsenz- und Online-Arbeitsweise eignet, die nach der Covid-19-Pandemie zur Norm geworden ist“, sagte Szabolcs Lörincz, LWB-Direktor für Planung und Koordination. „Wir haben während des gesamten Prozesses mit Fachleuten zusammengearbeitet, um einen modernen und effizienten Arbeitsplatz zu gestalten, der ungenutzte Bürofläche minimiert und eine enge Zusammenarbeit und das Gemeinschaftsgefühl fördert und in dem sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wohlfühlen.“
Der Octagon Campus verfügt ebenfalls über attraktive offene Bereiche sowie über einen Theatersaal, Erholungsräume, ein Café, ein Fitness-Studio und ein Restaurant sowie weitere Einrichtungen. Das Gebäude ist mit Solarpanels ausgestattet.
Unbeirrbares ökumenisches Engagement
Während ihres Abschiedsgottesdienstes in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums am 12. März erinnerte Generalsekretärin Burghardt an all die schönen Momente und Ereignisse, die sie mit den ehemaligen Büroräumlichkeiten und der Verpflichtung des LWB gegenüber seinen ökumenischen Partnern verbindet, darunter der ÖRK und andere Organisationen, die ebenfalls aus ihren Büroräumen ausziehen.
Es ist das erste Mal seit seiner Gründung, dass der LWB und der ÖRK räumlich getrennte Wege gehen. Bis 1964 befanden sich die Büros im Genfer Viertel Eaux Vives. „Das ökumenische Engagement des LWB steht aber weiterhin außer Frage“, betonte Burghardt.
Bis zur Fertigstellung des neuen Ökumenischen Zentrums befinden sich der LWB, der ÖRK und andere ökumenische Organisationen in getrennten Gebäuden. „Das sollte uns dazu veranlassen, noch gezielter regelmäßige Treffen mit Kolleginnen und Kollegen zu planen, nicht nur vom ÖRK, sondern auch von anderen ökumenischen Organisationen, mit denen wir gemeinsam im ökumenischen Zentrum untergebracht waren. Wir bleiben auf unserem gemeinsamen Weg und unserer gemeinsamen Mission weiterhin eng miteinander verbunden", sagte sie.
„Selbst nach der Schließung des alten Ökumenischen Zentrums werden diese Gebäude ein wichtiger Teil unserer Identität sein. Es bleibt in unseren Herzen und bestimmt weiterhin das Selbstverständnis des LWB mit all den Geschichten, Beziehungen und Emotionen, die dieser Ort erlebt hat.“
Burghardt bezeichnete die theologischen Arbeiten, die in dem Zentrum entstanden sind, als „historische Entscheidungen, die buchstäblich das Leben zahlreicher Kirchen und ihrer Mitglieder zum Besseren gewendet haben.“
Die LWB-Generalsekretärin rief zum Gebet für das Bauvorhaben auf und zeigte sich hoffnungsvoll, dass das umgebaute Zentrum „immer ein Ort des Willkommens für Menschen aus aller Welt sein wird und ein sichtbares Zeichen unserer Suche nach christlicher Einheit.“
Der LWB hat 80 Mitarbeitende, davon arbeiten 70 im Genfer Büro der Kirchengemeinschaft. Die neue LWB-Adresse ist Chemin du Pavillon 2, 1218 Le Grand-Saconnex, Genf, Schweiz.