Äthiopien braucht dringend Nahrungsmittelhilfe. Der LWB, Caritas Internationalis, das ACT-Bündnis, die Weltweite Evangelische Allianz und der Ökumenische Rat der Kirchen haben einen gemeinsamen Brief an die Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung (USAID) geschickt und darin ihre Sorge über die Einstellung der Nahrungsmittel-Hilfslieferungen für Äthiopien zum Ausdruck gebracht.
Die US-Behörde wird aufgerufen, „eine besonders lebenswichtige Versorgung wieder aufzunehmen“
(LWI) – Äthiopien ist dringend auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Dies haben der Lutherische Weltbund (LWB) und seine Partnerorganisationen in einem Schreiben an die Behörde der Vereinigten Staaten für Internationale Entwicklung (USAID) mitgeteilt, in dem es um die Einstellung der Hilfslieferungen an das Land im Horn von Afrika geht.
Die US-Behörde hat ihre humanitäre Hilfe für Äthiopien ausgesetzt, nachdem es Berichte über den Missbrauch der Nahrungsmittelhilfe im Land gegeben hatte. Dies führte auch zur Einstellung der Unterstützung durch das World Food Programm der Vereinten Nationen.
„Die Probleme in Verbindung mit dem Missbrauch der gelieferten Nahrungsmittelhilfen sind ernstzunehmen und rechtfertigen eine gründliche Untersuchung und Gegenmaßnahmen“, schreiben die ökumenischen Partner LWB, Caritas Internationalis, ACT-Bündnis, Weltweite Evangelische Allianz und Ökumenischer Rat der Kirchen in ihrem Brief an die USAID-Direktorin Samantha Power.
Allerdings dürfen die hilfsbedürftigen Menschen und Gemeinschaften „nicht unter den Folgen dieser Situation leiden.“ Die humanitäre Lage in dem Land hat sich in den vergangenen Wochen dramatisch verschlechtert „und wird immer kritischer, wenn nicht sofort Abhilfemaßnahmen ergriffen werden. Zu den unausweichlichen Folgen werden mehr Hunger, Leid und Tod gehören.“
„Wir bitten um Berücksichtigung dieser Sorgen und Aufrufe sowie um dringende Maßnahmen, um diese für so viele äthiopischen Kinder, Frauen und Männer lebenswichtige Versorgung wieder aufzunehmen“, heißt es abschließend in dem Schreiben an Direktorin Powers.
Kirchen in Äthiopien rufen zur Hilfe auf
Örtliche, aus dem Glauben handelnde Organisationen haben darauf hingewiesen, dass diese Sanktionen zu einem besonders kritischen Zeitpunkt kommen, da Millionen von Menschen in Äthiopien von humanitärer Hilfe abhängig sind. Die Äthiopische Orthodoxe Kirche Tewahedo, die Katholische Bischofskonferenz von Äthiopien, die Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus als Mitglied des LWB und die Eparchie Adrigat Äthiopisch-Katholische Kirche haben Erklärungen zu dieser Situation veröffentlicht.
„Äthiopien hat in den vergangenen drei Jahren äußerst schwere Zeiten in Form von Krieg, internen Konflikten, Naturkatastrophen und menschengemachten Katastrophen erlebt“, schreiben die ÄEKMY und die Katholische Bischofskonferenz in einer gemeinsamen Erklärung und fügen hinzu, dass zurzeit mehr als 20 Millionen Menschen dringend auf Lebensmittelhilfen angewiesen seien. „Wir verurteilen diese Entscheidung, hungernden Menschen Nahrungsmittel vorzuenthalten. Das ist moralisch und ethisch nicht zu akzeptieren.“
Der LWB ist über die Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus (ÄEKMY) und sein Länderprogramm der Abteilung für Weltdienst in Äthiopien präsent. Beide leisten humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe für Geflüchtete aus dem Sudan, dem Südsudan und Somalia und auch für besonders gefährdete Gemeinschaften.
Der LWB fühlt sich einer transparenten Darstellung seiner Ziele gegenüber den Menschen, Gemeinschaften, Partnern und Geberorganisationen verpflichtet, mit denen er zusammenarbeitet, und ist ihnen gegenüber ebenfalls rechenschaftspflichtig. Der LWB arbeitet nach internationalen Standards wie den Standards in der Humanitären Hilfe (CHS) und dem SPHERE-Projekt, das Mindest-Qualitätsstandards in der humanitären Hilfe setzt. Wir haben eigene Verfahren zum Umgang mit Beschwerden entwickelt.