Erklärung: Krankenhäuser in Konfliktgebieten müssen geschützt werden

Nach dem russischen Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew und der erzwungenen Schließung des Krankenhauses in Gaza wegen des Evakuierungsbefehls der israelischen Streitkräfte verurteilt der LWB entschieden Angriffe auf Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen.

10 Juli 2024
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The Al-Ahli Anglican Hospital in Gaza. Photo: Episcopal Diocese of Jerusalem

The Al-Ahli Anglican Hospital in Gaza. Photo: Episcopal Diocese of Jerusalem

Nach dem Angriff in Kiew und der Schließung des Krankenhauses in Gaza fordert der LWB alle Parteien dringend zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf 

(LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) mahnt: „Krankenhäuser in Konfliktgebieten müssen geschützt werden.“ In einer heutigen Erklärung forderte der LWB erneut alle Parteien mit Nachdruck auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Gleichzeitig verurteilte er „zwei erschütternde Beispiele“ aus den Konfliktgebieten in Kiew und Gaza.

Der LWB hat den russischen Raketenangriff auf eine Kinderklinik in Kiew (Ukraine) und die Schließung des anglikanischen Al-Ahli Krankenhauses in Gaza (Palästina) nach einem Evakuierungsbefehl der israelischen Verteidigungskräfte scharf verurteilt.

„Der LWB fordert alle Konfliktparteien auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und zu gewährleisten, dass Krankenhäuser niemals angegriffen werden und der laufende Betrieb weiterhin gewährleistet ist“, heißt es in der Erklärung.

In Kiew wurde durch den Raketenangriff ein Kinderkrankenhaus teilweise zerstört. Viele Patientinnen und Patienten und ihre Familien mussten sich in Sicherheit bringen. In Gaza brachte der Evakuierungsbefehl für das von der anglikanischen Kirche betriebene Krankenhaus die Verletzten und Kranken in noch größere Gefahr.

In der Ukraine unterstützt der LWB von der Frontstadt Charkiw aus vom Krieg betroffene Familien in der Stadt und im Umland u.a. beim Wiederaufbau von Unterkünften, mit Nahrungsmitteln und Hilfsgütern.

Der LWB arbeitet mit dem anglikanischen Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza zusammen. Nach den Evakuierungsbefehlen sah sich das Auguste-Viktoria-Krankenhaus des LWB in Ost-Jerusalem gezwungen, den Start der geplanten Telemedizin-Behandlungen für Krebserkrankte zu unterbrechen. Diese Patientinnen und Patienten konnten seit Beginn des Krieges am 7. Oktober nicht mehr behandelt werden.

Die Erklärung im Englischen Wortlaut:

Statement: Hospitals in conflict zones must be protected

The Lutheran World Federation (LWF) expresses profound concern over recent disregard for hospitals and medical infrastructure during conflicts and war.

This week, we have witnessed two harrowing examples from major conflict zones:

  • Kyiv, Ukraine: A Russian missile strike partially destroyed a children’s hospital in Kyiv, Ukraine. Patients and families had to flee for their lives.
  • Gaza: The Al-Ahli Anglican Hospital in Gaza was closed after the Israeli Army declared the area a Red Zone and ordered immediate evacuation. Patients, vulnerable people sheltering in the hospital, and staff had to leave the relative safety of the hospital, putting injured and sick people in even greater distress.

Hospitals must never be targeted in war. LWF unequivocally condemns any attacks on hospitals and medical personnel. LWF calls on all parties to respect International Humanitarian Law, ensuring that hospitals are never targeted and that their ongoing operations are guaranteed. This is crucial for providing necessary care to people in need.

Council Statements on Gaza and Ukraine