LWB macht Brunnen in Uganda wieder funktionstüchtig
(LWI) – „Wir sind es nicht gewöhnt, Wasser aus einem Brunnen zu holen“, erzählt die 25-jährige Sara Tarakila. Zusammen mit vielen anderen wartet sie bei einem der Brunnen im Flüchtlingslager Nyumanzi im Distrikt Adjumani im Norden Ugandas. Tarakila ist eine von tausenden SüdsudanesInnen, die vor den Kämpfen in ihrer Heimat nach nach Uganda geflohen sind.
Dass die Brunnen im Flüchtlingslager wieder nutzbar sind ist dem Lutherischen Weltbund (LWB) zu verdanken. „Wir sind sehr froh, hier in Uganda in Sicherheit zu sein und es ist gut, dass wir jetzt genügend Wasser holen können. Vorher hat es nicht für alle gereicht“, sagt Tarakila. „Es gab nicht ausreichend Wasser, aber jetzt verbessert sich die Lage“, sagt Tarakila lächelnd.
Mehr als 59.000 Flüchtlinge sind UN-Schätzungen zufolge aus dem Sudan über verschiedene Grenzpunkte in das benachbarte Uganda geflohen, seit am 15. Dezember 2013 im südsudanesischen Juba Kämpfe ausgebrochen sind. Sie befinden sich nun in den Distrikten Adjumani, Arua und Kiryandongo. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) berichtet von massiver Wasserknappheit. Es gebe nicht genug Sanitäranlagen, auch bei der medizinischen Vorsorge und den Mitteln für den Schutz der Flüchtlinge herrsche Unterversorgung. Er betont, dass dringend weitere finanzielle Mittel benötigt werden.
ZUsammenleben mit der Bevölkerung vor Ort
Der LWB war unter den ersten Organisationen, die sich in Adjumani um die sudanesischen Flüchtlinge gekümmert haben. Zunächst wurden die Ankommenden mit den wichtigsten Gebrauchsgegenständen wie Plastikbechern, Tellern, Wasserkanistern und Seife versorgt. Durch sein Programm der Abteilung für Weltdienst (AWD) in Uganda hat der LWB im Flüchtlingslager Nyumanzi vier Brunnen wieder nutzbar gemacht, sechs weitere werden derzeit gebohrt. Die meisten Brunnen werden von den Flüchtlingen im Lager genutzt, einer soll der einheimischen Bevölkerung vor Ort zur Verfügung stehen. „Das ist wichtig, um ein friedliches Zusammenleben der Flüchtlinge mit der örtlichen Bevölkerung zu gewährleisten“, erklärt James Drichi, der beim LWB für die Versorgung mit Wasser, sanitären Anlagen und Hygiene(WASH) zuständig ist.
Die 30jährige Aurelia Mesiku stammt aus dem Dorf Ige, das in der Nähe des Flüchtlingslagers Nyumanzi liegt. In dem Lager haben gegenwärtig mehr als 43.000 Menschen aus dem Südsudan Zuflucht gefunden. Es ist Nachmittag und die Luft ist staubig. Seit Monaten hat es nicht geregnet und Mesiku stellt sich zu den vielen Frauen des Ortes, die ebenfalls darauf warten, von einem Brunnen im Lager Wasser zu holen.
„Dieser Brunnen hat lange Zeit nicht funktioniert, aber der LWB hat ihn repariert. Vorher musste ich drei Kilometer weit laufen, um Wasser zu holen, jetzt ist es ganz in der Nähe. Ich freue mich, dass der Brunnen repariert wurde“, sagt Mesiku, die auch für den Brunnen verantwortlich ist. „Mir macht nur Sorgen, wie viele Menschen sich diesen Brunnen teilen müssen.”
Trotzdem hat Mesiku viel Verständnis für die Situation der SüdsudanesInnen. „Ich war selbst ein Flüchtling und bin von Uganda in den Sudan geflohen als ich gerade einmal 13 Jahre alt war. Ich bin froh, dass wir die Südsudanesinnen und Südsudanesen jetzt hier aufnehmen können“, fügt sie hinzu.
Weiterhin mehr Unterstützung notwendig
Trotz allem ist die Wasserversorgung im Lager Nyumanzi weiter kritisch.
„Die Situation verbessert sich, aber sie ist noch nicht zufriedenstellend. Wirmüssen immer noch mindestens 90 Brunnen Latrinen und Wascheinrichtungen Bauen. Wir müssen auch weitere Flüchtlingslager bauen und ausstatten da Nyumanzi sich füllt“, sagt Arnold Kasoba, der WASH-Beauftragte des UNHCR in Adjumani.
(Ein Beitrag von Mai Gad, Kommunikationsbeauftragte für DanChurchAid)