Lehrbücher und Fahrräder

24 Nov. 2019
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Chanset. Foto: LWB/P. Simayvanh

Chanset. Foto: LWB/P. Simayvanh

LWB stattet Kinder in Laos mit Schulsachen aus

Viengphoukha (Laos)/Genf, 23. Oktober 2016 (LWI) - „So etwas sehe ich heute zum ersten Mal“, ruft Si Long aus. Ihre sieben Jahre alte Tochter Mone hat gerade eine Tasche voller Schulmaterial erhalten, das sie für den Unterricht braucht. „Meine Tochter ist darüber sehr glücklich. Ich habe ihr gesagt, sie soll sorgsam damit umgehen, damit sie die Sachen möglichst lange verwenden kann", erklärt die Mutter.

Die Bereitstellung von Schulsachen ist Teil eines Projekts, das der Lutherische Weltbund (LWB) im Distrikt Viengphoukha in der Provinz Luangnamtha im nördlichen Laos durchführt. Das Projekt zielt unter anderem darauf ab, besonders denjenigen Kindern, die aus den ärmsten Familien in abgelegenen, vorwiegend von der indigenen Bevölkerung bewohnten Gebieten stammen, bessere Chancen auf eine gute Schulbildung zu eröffnen.

Die Region um Viengphoukha liegt isoliert am Rande des Gebirges und ist großflächig von Wäldern bedeckt. Mone und ihre Mutter gehören den Khmu an, einer indigenen Gemeinschaft, die in Laos die größte Minderheit bildet, aber ohne nennenswerte Außenkontakte lebt. Längst nicht in allen Khmu-Dörfern gibt es Strom. Der traditionelle Lebensstil dieses Volksstammes wird durch Landwirtschaft, Jagd und Fischerei bestimmt, so dass die Schulbildung von Mädchen vielfach keinen hohen Stellenwert hat. Sie verlassen die Schule oft vorzeitig, da die Familie ihre Arbeitskraft braucht, sich den Schulbesuch nicht leisten kann oder Bildung nicht als wichtiges Gut ansieht.

Der LWB stellt Lehrbücher, Übungshefte, Schreibutensilien, Schultaschen, Schuhe und Schuluniformen bereit, um die Lernleistung der Kinder zu fördern und um die Familien zu unterstützen, die sich diese Ausgaben nicht leisten können. Wie Mone stammen die Kinder aus den ärmsten Distrikten und Familien der Region und gehören zu ethnischen Minderheiten wie den Khmu, Akha und Lue.

„Ich erwarte von meiner Tochter, dass sie einen möglichst hohen Abschluss anstrebt. Ich weiß, dass fehlende Bildung der Grund für unsere Armut ist". Si Long

Viele von ihnen müssen lange Schulwege in Kauf nehmen, so dass auch aus diesem Grund ein regelmäßiger Schulbesuch eher nicht die Regel ist. Der LWB hat deshalb die Schülerinnen und Schüler mit Fahrrädern ausgestattet und in den Dörfern eine Bewusstseinsbildungskampagne durchgeführt, um den Schulbesuch der Kinder zu verbessern. Außerdem unterstützt er die Lehrkräfte mit Workshops und bei der Begleitung der Eltern.

Seit 2013 haben mehr als 600 Kinder aus den ärmsten Familien in 26 Dörfern im Distrikt Viengphoukha Schulsachen, -uniformen und Fahrräder erhalten. Von 2017 bis 2020 will LWB-Laos diese Unterstützung auf 40 Dörfer im Distrikt Nalae erweitern.

Die 13 Jahre alte Chanset ist ein gutes Beispiel für den Erfolg der beständigen Bildungsarbeit des LWB. Wie Mone lebt sie einem abgelegenen Khmu-Dorf und hat vor zwei Jahren Schulsachen und ein Fahrrad bekommen. Damals besuchte sie die zweite Stufe der Sekundarschule. Allein die Bücher und das Fahrrad haben schon dazu beigetragen, dass sich ihr Schulbesuch und ihre Lernerfolge deutlich verbessert haben. „Früher mussten sie und ihre Freundinnen und Freunde jeden Tag einen Fußmarsch von einer Stunde bis zur Schule in Kauf nehmen", erinnert sich ihre Mutter. „Mit ihren eigenen Schulbüchern kann sie ihre Hausaufgaben jetzt viel leichter erledigen.“

Der Erfolg und die Leistungen ihrer Töchter haben inzwischen die gesamte Dorfgemeinschaft auf den Plan gerufen. „Unser Dorf hat ein Grundstück zur Verfügung gestellt, auf dem der LWB 2013 eine Schule bauen konnte", berichtet Chansets Mutter stolz. „Jetzt haben wir eine wunderschöne Schule für unsere Kinder.“

Auch Mones Familie bemüht sich mittlerweile nach Kräften, die schulischen Ambitionen ihrer Tochter zu unterstützen. „Ich erwarte von meiner Tochter, dass sie einen möglichst hohen Abschluss anstrebt. Ich weiß, dass fehlende Bildung der Grund für unsere Armut ist", unterstreicht ihre Mutter Si Long.

Ein Beitrag von Alounsavanh Xaysongkham/LWB-Laos, redaktionell bearbeitet und übersetzt durch das LWB-Kommunikationsbüro.

LWF/OCS