Gottesdienstmaterial, Ideen für Advocacy und Nachhaltigkeitsprojekte
(LWI) – Der Leitfaden für die Zeit der Schöpfung 2022 ist veröffentlicht worden. Sie enthält eine Fülle an Materialien für Kirchen, Schulen, Einzelpersonen und Gemeinschaften von Menschen aller christlichen Konfessionen.
Sie steht unter der Überschrift des Themas der diesjährigen Zeit der Schöpfung „Höre auf die Stimme der Schöpfung“ und umfasst Gebete und Hinweise zu Predigten, eine „Erd-Studie“ oder angeleitete Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema, Vorschläge für Advocacyarbeit, Projekte zum Thema Nachhaltigkeit und zahlreiche praktische Anregungen für die Zeit der Schöpfung, die vom 1. September bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des Franz von Assisi, begangen wird.
Ausgehend von dem biblischen Motiv des brennenden Dornbuschs sind wir in der diesjährigen Zeit der Schöpfung aufgerufen, über die Zerstörungskraft der durch den Klimawandel ausgelösten Waldbrände einerseits und die unstillbare, lebenserhaltende Flamme der Gegenwart Gottes andererseits nachzudenken, die Moses auf dem Berg Horeb erlebt hat. Wie Moses, erklärt uns die Handreichung, seien wir aufgerufen, „unsere Schuhe des wenig nachhaltigen Lebensstils auszuziehen“ und „über unsere Verbindung mit dem heiligen Boden nachzudenken, auf dem wir leben“.
Ökumenische Solidarität angesichts der Klimakrise
Die alljährliche Zeit der Schöpfung hat sich in den letzten dreißig Jahren, seit der Ökumenische Patriarch Dimitrios I 1989 den 1. September zu einem Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung ausrief, zu einer liturgischen Zeit des Betens und Handelns entwickelt. Heute wird sie von vielen christlichen Konfessionen als wichtiges Zeichen der ökumenischen Solidarität angesichts der weltweiten Klimakrise zeitgleich gefeiert.
In diesem Jahr werden Führungspersonen vieler christlicher Kirchen zur Eröffnung der Zeit der Schöpfung am 1. September in Assisi zusammenkommen. Der Lenkungsausschuss wird für alle anderen zur Eröffnung und zum Abschluss der Zeit der Schöpfung am 4. Oktober jeweils einen Online-Gottesdienst organisieren. Darüber hinaus sind alle Ortsgemeinden und Organisationen, die die Zeit der Schöpfung auf vielfältige Weise feiern wollen, aufgerufen, ihre jeweiligen Veranstaltungen auf der Website zur Zeit der Schöpfung zu registrieren und in den verschiedenen sozialen Medien Bilder und sonstiges Material zum Thema zu posten.
Chad Rimmer, der Vorsitzende des Lenkungsausschusses und Programmreferent des Lutherischen Weltbundes (LWB) für Identität, Gemeinschaft und Bildung, sagte: „In der ökumenischen Familie von Christinnen und Christen gibt es eine ganze Reihe von Traditionen, die uns helfen können, unsere Fähigkeit und Bereitschaft zuzuhören und auf die Stimme der Schöpfung zu hören, wiederzuerlangen. Einige der frühesten christlichen Schriften verstehen die Schöpfung als eine Art Buch, in dem wir etwas über die Weisheit Gottes lesen – oder sagen wir besser: hören – können.“
Während der Zeit der Schöpfung betonen wir das Verhältnis zwischen der Heiligen Schrift und dem Buch der Schöpfung.
– Pfr. Dr. Chad Rimmer, Vorsitzender des Lenkungsausschusses und Programmreferent des LWB
Während der Zeit der Schöpfung, so Rimmer weiter, „betonen wir das Verhältnis zwischen der Heiligen Schrift und dem Buch der Schöpfung. Unsere gemeinschaftlichen Gebete und unser gemeinschaftliches Handeln können uns helfen, den Stimmen derer zu lauschen, die im öffentlichen Diskurs über den Klimawandel und die ethische Verantwortung, den Planeten Erde zu bewahren, zum Schweigen gebracht oder ‚stumm geschaltet‘ wurden. In unseren Gebeten stellen wir den Schrei der Erde und der Armen in den Mittelpunkt.“
Neben dem LWB sind im Lenkungsausschuss „Zeit der Schöpfung“ folgende Organisationen vertreten: A Rocha International, das ACT-Bündnis, die Anglikanische Kirchengemeinschaft, Christian Aid, die vatikanischen Dikasterien für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen und für Kommunikation, das Europäische Christliche Umweltnetzwerk, das Lausanne/World Evangelical Alliance Creation Care Network, die Globale Katholische Klimabewegung, die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, der Weltrat Methodistischer Kirchen und der Ökumenische Rat der Kirchen, dem auch orthodoxe Kirchen angehören.