Younan und Junge unterstreichen „desolate Situation“
Genf, 12. Dezember 2014 (LWI) – Der Präsident und der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes haben die LWB-Mitgliedskirchen dringend aufgerufen, sich aktiv für eine zusätzliche Unterstützung syrischer Flüchtlinge einzusetzen, die derzeit „von Mangelernährung und dem Hungertod bedroht sind“.
„Ohne zusätzliche Hilfe können die Nahrungsmittellieferungen nur bis Ende Januar 2015 fortsetzt werden“, schrieben LWB-Präsident Dr. Munib A. Younan und Generalsekretär Pfr. Martin Junge heute in einem gemeinsamen Brief an die Mitgliedskirchen des LWB.
„Mit Bestürzung verfolgen wir die gesellschaftlichen Debatten und politischen Entwicklungen in einigen Ländern. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, wie man Flüchtlinge schützen und Fremde willkommen heissen kann, scheinen sie vor allem um den Schutz ihrer Grenzen besorgt zu sein“, heisst es weiter.
„Wir schreiben diesen Brief an Sie mit der Bitte, sich für die syrischen Flüchtlinge einzusetzen. Treten Sie bei Ihren jeweiligen Regierungen für grössere Solidarität ein, so dass die internationale Gemeinschaft ihrer Verpflichtung nachkommt, Flüchtlinge zu schützen.“
Die beiden Führungskräfte des LWB forderten die Kirchen auf, sich bei ihren jeweiligen Regierungen für die Aufstockung der finanziellen Hilfen einzusetzen. Sie sollen die Regierungen auffordern, die Anzahl der Flüchtlingskontingente zu erhöhen, die im Land aufgenommen werden.
Younan und Junge betonten, dass sich die Nachbarländer Syriens „beim Schutz der Flüchtlinge erstaunlich grosszügig gezeigt“ hätten. Dies gelte für die Türkei, den Libanon und Jordanien, die zusammen mehr als 2,6 Millionen SyrerInnen aufgenommen hätten. Die LWB-Abteilung für Weltdienst ist sowohl im jordanischen Flüchtlingslager Za‘atari und in den die Flüchtlinge aufnehmenden Gemeinschaften vor Ort als auch im Irak aktiv.
Younan und Junge forderten die Kirchen und deren Dienste und Werke zu dem auf, Flüchtlinge in ihren Ländern zu schützen, ihnen beizustehen und auch ihre Unterstützung für die Arbeit des LWB für die syrischen Flüchtlinge fortzusetzen.
Sie betonten des Weiteren erneut die Rolle der Kirchen bei der Verbreitung des Dokuments „Fremde willkommen heissen“, das vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) und religiösen Organisationen einschliesslich des LWB gemeinsam entwickelt wurde, um die Rolle von Glaubensgemeinschaften bei der Aufnahme von Vertriebenen zu unterstreichen. Das Dokument, das der Rat des LWB im Juni 2013 verabschiedet hatte und das dann zum Studium an die Mitgliedskirchen versandt worden war, bekräftigt unsere Pflicht, „allen Menschen in Not mit Liebe zu begegnen, unabhängig von ihrer Religion, ihrem Geschlecht und ihrer Nationalität“.
In der diesjährigen Adventszeit, so der LWB-Präsident und LWB-Generalsekretär, mussten die Nahrungsmittelhilfen für syrische Flüchtlinge aufgrund fehlender Finanzierung gestoppt werden, während sich lutherische Gläubige in aller Welt darauf vorbereiten, Weihnachten zu feiern.
In ihrem Schreiben laden sie die Kirchen ein, den Advent und die Weihnachtszeit als Gelegenheit zu betrachten, „die aktuelle Situation der Zwangsmigration und Exklusion von Flüchtlingen in aller Welt konkret anzusprechen“.
Weitere Informationen zur Unterstützung der Nothilfe des LWB für syrische Flüchtlinge in Jordanien und im Irak finden Sie unter http://www.lutheranworld.org/content/emergency-northern-iraq-crisis und http://www.lutheranworld.org/content/emergency-syrian-refugees-jordan