El Niño lässt Bohnen- und Maisernte verdorren
(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) unterstützt die von der Dürre betroffenen Menschen in Mittelamerika mit Nahrungsmittelspenden und Massnahmen zur Wassergewinnung. Ausserdem hilft er den Landwirten vor Ort bei der Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion.
Das Klimaphänomen El Niño hat in Teilen Mittelamerikas die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten verursacht. Durch fehlende Niederschläge gab es schwere Ernteausfälle bei Bohnen und Mais, die Grundnahrungsmittel der Region. Nach Erkenntnissen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) sind 2,81 Millionen Menschen von Hunger bedroht.
Die Dürre, die ebenfalls Südamerika betrifft, hat besonders im so genannten „Trockenkorridor“ Mittelamerikas, zu der das südliche Guatemala, der Norden Honduras und das westliche El Salvador gehören, verheerende Folgen.
Die Regierung El Salvadors hat den nationalen Notstand ausgerufen. In dem Land gab es bei der Bohnenernte 90% Ausfallen, bei der Maisernte ein Drittel. In El Salvador sind ca. 100.000 Familien betroffen, und 25.000 Familien droht nach Aussagen des WFP eine kritische Nahrungsmittelknappheit.
Die Regierung Honduras hat im Trockenkorridor ebenfalls den Notstand erklärt. Die am meisten von den ausbleibenden Niederschlägen betroffenen Gemeinschaften verteilen sich auf 64 Gemeinden in 10 Verwaltungsbezirken (Departamentos), in denen 76.212 Familien wohnen. Für 25.000 Familien in den Departamentos La Paz, Francisco Morazán, El Paraíso, Choluteca und Valle ist die Trockenheit lebensbedrohlich.
In Nicaragua gab es die schlimmsten Ernteausfälle in den Verwaltungsbezirken Estelí, Madríz, Chinandega und Nueva Segovia. 75% der ersten Maisernte sind hier verloren gegangen. Für 100.000 Familien in 65 Gemeinden ist die Lage kritisch.
Das Klimaphänomen El Niño kann mehr als ein Jahr anhalten. Es führt zu einer Erwärmung des Oberflächenwassers im äquatorialen Pazifik und beeinflusst damit Wettermuster auf der ganzen Welt.