Mehr Hygiene für Njumanzi

10 Mai 2016
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Adhieu Choul und ihre Geschirrablage. Die sechsfache Mutter ist in ihrem Umfeld zur Botschafterin für Hygiene geworden.

Adhieu Choul und ihre Geschirrablage. Die sechsfache Mutter ist in ihrem Umfeld zur Botschafterin für Hygiene geworden.

LWB verbessert Wasser- und Sanitärversorgung im Flüchtlingslager

Adjumani (Uganda)/Genf, 10 Mai 2016 (LWI) – Die Siedlung in Njumanzi wächst dieser Tage. Im Südsudan nimmt die Unsicherheit wieder zu und die Menschen fliehen ins angrenzende Uganda. Dort erhalten sie automatisch Flüchtlingsstatus und werden in einer der Flüchtlingssiedlungen im Distrikt Adjumani im Norden des Landes untergebracht, wo der Lutherische Weltbund (LWB) für die Wasserversorgung, die sanitären Anlagen, den Schutz der Flüchtlinge und weitere Hilfsmassnahmen zuständig ist.

Die sechsfache Mutter Adhieu Choul (41) gehört zu denen, die vor den jüngsten Unruhen im Südsudan geflohen sind. Ihr und ihren Kindern – das älteste ist 17, das jüngste erst vier – bietet Njumanzi ein vorläufiges Zuhause. „Bei der Ankunft hat meine Familie die nötigste Ausstattung erhalten – Kanister, Töpfe, Plastikplanen und Decken“, erzählt sie. Ein erheblicher Anteil kam vom LWB. „Die Organisation ist bei den Flüchtlingen ein Begriff.“

Ein Begriff ist der LWB nicht nur, weil er Saatgut und Hilfsgüter verteilt. Er ist auch für die Wasserversorgung sowie Hygiene und sanitäre Anlagen zuständig und bindet die einheimische Bevölkerung sowie die Flüchtlinge in die Gespräche über die hygienische und sanitäre Situation ein. Chouls Familie war schon an Aufklärungskampagnen über das Händewaschen und an Kanisterreinigungsaktionen beteiligt, die bei den Menschen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie gegen die Übertragung von Krankheiten vorgebeugt werden kann.

„Meine Kinder wissen jetzt, wie wichtig es ist, sich die Hände gründlich mit Seife zu waschen, und machen das inzwischen regelmässig“, berichtet Choul und zeigt ihre Sammlung von 15 Kanistern in verschiedenen Grössen, mit denen die Familie Wasser von den Brunnen holt, die der LWB gebohrt hat. Die Deckel haben ein kleines Loch und sind an den Griffen der Kanister befestigt, damit sie nicht verloren gehen können.

„Die Deckel verhindern, dass die Kinder Steine in die Kanister stecken und dass Insekten in die Wasserbehälter geraten“, erläutert sie. Der LWB hat zudem Hausbesuche initiiert, bei denen die jeweiligen Haushalte zu Hygienefragen beraten werden.

Nach einer Reihe von Aufklärungsveranstaltungen in der Siedlung haben die Kinder mitgeholfen, die erste Latrine zu graben, die allerdings später einstürzte, weil der Untergrund nachgab. Aktuell spart Choul für den Bau einer neuen. „Ohne Latrine können wir nicht in diesem Haus bleiben. Deswegen habe ich sie schon eingeplant.“

Einfache Massnahmen wie diese haben bei den Flüchtlingen in Adjumani die Häufigkeit von Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser übertragen werden, deutlich reduziert. Solche Massnahmen sind meist mit nur minimalen Kosten verbunden und lassen sich mit vor Ort verfügbaren Materialien bewerkstelligen. Der LWB ermutigt die Menschen zum Beispiel, für ihr Geschirr Ablagen zu konstruieren, worauf es nach dem Spülen trocknen kann, und mit Stöcken und Schnur ein Gestell zu bauen, an dem ein Kanister aufgehängt und die Hände gewaschen werden können, ohne dass man den Kanister anfassen muss.

Die Lehrkräfte in den Schulen haben eine Weiterbildung erhalten, wie Hygieneaufklärung spielerisch vermittelt werden kann. Schulen mit Toiletten und nahegelegenen Brunnen verbessern erheblich den Schulbesuch und die Disziplin der Kinder (Link to “Boreholes for education story”). Choul engagiert sich aktiv für eine Verbesserung der Hygienesituation. Sie ist der Überzeugung, dass die hygienischen Bedingungen in ihrer Nachbarschaft sich direkt auf die Gesundheit ihrer eigenen Familie auswirken und setzt sich deswegen für Hygiene und angemessene sanitäre Anlagen in ihrem Gemeinwesen ein.

Die Massnahmen im Bereich Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH), die der LWB in Norduganda durchführt, werden finanziert durch Mittel des Amtes für Bevölkerung, Flüchtlinge und Migration (Bureau of Population, Refugees and Migration, BPRM) im US-amerikanischen Aussenministerium.

 

Ein Beitrag des WASH-Teams in Adjumani (LWB-Uganda), Redaktion: LWB-Kommunikation.

LWF/OCS
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Uganda
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