LWB leistet Soforthilfe für Gemeinden, die in diesem Herbst von den heftigen Monsunregenfällen in Nepal betroffen sind. Aufgrund des Klimawandels haben die Regenfälle in den letzten Jahren zugenommen.
Starker Monsunregen führt zu Todesfällen und Verwüstung in West-Nepal
(LWB) – „Sie sind ein Segen“, so Rekha Chaudhary aus Bhajani in West-Nepal. Sie und ihre Familie wurden in diesem Herbst von schweren Monsunregenfällen heimgesucht und erhielten vom Lutherischen Weltbund (LWB) Soforthilfe.
Seit Jahren kommt es immer wieder zu Überschwemmungen in West-Nepal. Durch den Klimawandel wird der Regen während des jährlichen Monsuns immer stärker. Im Flachland treten Flüsse über die Ufer und in den Bergen werden Dörfer von Erdrutschen bedroht. Jedes Jahr sterben hunderte Menschen während des Monsuns.
Während der letzten zwei Jahre leistete der LWB Nepal für ungefähr 4.300 Menschen in der westlichen Region Soforthilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau.
Extreme Regenfälle in der Monsunzeit
Das Haus von Chaudhary steht nahe der Grenze zu Indien und dem Fluss Mohana. Nach wochenlangem Regen im September wurde das gesamte Dorf und auch ihr Haus überflutet. Die Gemeinde und lokale Polizeikräfte retteten die Bewohnerinnen und Bewohner, aber danach lebten sie und andere Menschen aus dem Dorf am Straßenrand. Sie verloren alles, als die Fluten ihr Haus, gelagertes Getreide, Kleidung, landwirtschaftliche Geräte und sogar die Schuluniformen und Schultaschen der Kinder mit sich rissen.
In diesem Bezirk starben mindestens 33 Menschen aufgrund des Hochwassers und der Erdrutsche. Nach Angaben der Gemeinde Bhajani in Kailai sind 7.419 Haushalte betroffen und 3.273 Menschen wurden vertrieben. „Wir hatten drei Tage lang kein Essen“, erinnerte sich Rekha. „Es gab auch kein Trinkwasser.“ Dann fügte sie mit Tränen in den Augen hinzu: „Es scheint, dass die Katastrophe arme Familien wie uns besonders hart getroffen hat.“
Viele Menschen haben nur sehr wenig, auf das sie zurückgreifen können. Chaudhary ist eine Ex-Kamaya, eine ehemalige Zwangsarbeiterin. Sie lebt mit ihrer fünfköpfigen Familie von ihrer Arbeit als Tagelöhnerin.
LWB-Soforthilfe
Der LWB stellte den 500 von den Überschwemmungen betroffenen Familien Fertignahrung und Trinkwasser zur Verfügung. Chaudhary erhielt wie alle anderen 6 Liter Wasser, 1 kg Reis (Chiura), Furandana (ein nepalesisches Reisgericht) und 12 Packungen Kekse. „Es brach mir das Herz mitanzusehen, wie unsere Kinder mit leerem Bauch ins Bett gehen mussten. Die Nahrungsmittelhilfe rettete uns und unseren Kindern das Leben.“
Doch um sich von der Katastrophe zu erholen, benötigt sie mehr Lebensmittel, Schulmaterial für die Kinder, Unterstützung beim Wiederaufbau ihres Hauses sowie Saatgut und landwirtschaftliche Geräte.
Für den LWB haben die von den Überschwemmungen betroffenen Gemeinden derzeit Priorität. Es ist geplant, die Wasserversorgung und die sanitären Einrichtungen zu reparieren, den Wiederaufbau von Häusern zu unterstützen, alltägliche Dinge wie Küchengeräte und Decken zu verteilen und Unterstützung bei der Wiederherstellung der Lebensgrundlage und der Bildung zu leisten.
Da es immer häufiger zu extremen Überschwemmungen kommt, setzt sich der LWB Nepal gemeinsam mit den lokalen, regionalen und nationalen Verwaltungen für den Bau von überschwemmungssicheren Häusern, Dämmen und sicheren Gemeinschaftsunterkünften ein. Der LWB bietet den lokalen Behörden auch technische Unterstützung bei der Entwicklung von Resilienzplänen und -programmen für die Gemeinde.
Der LWB wurde vom Provinzministerium für Inneres und Recht angefragt, gemeinsam mit dem lokalen Partner Digo Bikash Samaj und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bhajani humanitäre Hilfe zu leisten.