Polen: Förderung von psychischer Gesundheit bei geflüchteten Schulkindern

Das Gemeinschaftszentrum in Danzig bietet Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in Polen wichtige Unterstützung für psychische Gesundheit, hilft ihnen damit durch emotional schwierige Zeiten und fördert ihre Resilienz im neuen Lebensumfeld. 

04 Nov. 2024
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Spielerisch lernen Flüchtlingskinder mit Problemen umzugehen und über ihre Gefühle zu sprechen. Fhoto: LWB/A. Brzozowski

Spielerisch lernen Flüchtlingskinder mit Problemen umzugehen und über ihre Gefühle zu sprechen. Fhoto: LWB/A. Brzozowski

Neue Initiative des LWB fördert Wohlbefinden und Integration von jungen Geflüchteten 

(LWI) – Als Antwort auf die speziellen Herausforderungen, mit denen geflüchtete Schülerinnen und Schüler in ihrem neuen Lebensumfeld konfrontiert sind, hat der Lutherische Weltbund (LWB) in Polen für das Schuljahr 2024/25 an polnischen Schulen eine Initiative für psychische Gesundheit gestartet. Das von ukrainischen Psychologinnen und Psychologen im Gemeinschaftszentrum des LWB in Danzig geleitete Programm bietet Schülerinnen und Schülern einen geschützten Raum, um sich auszutauschen, zu wachsen und Resilienz zu entwickeln. 

Unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf Bildung 

„Es ist toll, in einer polnischen Schule die eigene Muttersprache zu hören“, sagt eine junge ukrainische Schülerin mit Blick auf das LWB-Projekt. Das Projekt zur Förderung von psychischer Gesundheit setzt Bestimmungen für das polnische Bildungssystem um, die eine auf die speziellen Bedürfnisse von Kindern mit Migrationshintergrund zugeschnittene Unterstützung vorschreiben. Zweieinhalb Jahre nach dem Beginn des großangelegten Angriffskriegs auf die Ukraine ist Homeschooling für die ukrainischen Flüchtlingsfamilien keine Option mehr. Sie sind dringend aufgerufen, ihre Kinder in den öffentlichen Schulen anzumelden, da das dauerhafte Homeschooling negative Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit der Kinder habe – sollten sie das nicht tun, wird ihnen das Kindergeld gestrichen. 

Auch die Schülerinnen und Schüler berichten Positives. „Wir wissen, wie Freundschaft geht, aber ich wusste nicht, dass es dafür spezielle Spiele gibt!“, erzählt ein Viertklässler. Und ein Achtklässler fügt hinzu: „Uns wird beigebracht, dass wir nett zu anderen sein sollen, aber nicht, dass wir auch nett zu uns selbst sein müssen. Vielleicht werden wir deshalb manchmal aggressiv – wegen unserer Verletzlichkeit.“ 

Mit bisher rund 20 Sitzungen und weiteren 30 bis Jahresende geplanten Sitzungen ist der Erfolg des Programms größer als erwartet. „Wir freuen uns sehr über das große Interesse und die positiven Rückmeldungen zu den Unterstützungsangeboten“, sagt Artur Brzozowski, Teamleiter im Gemeinschaftszentrum. 

Bisher haben mehr als 150 Schülerinnen und Schüler an den Sitzungen teilgenommen und es sind viele weitere geplant. „Sie Sitzungen haben eine freundliche und offene Atmosphäre gefördert, in der sich die Schülerinnen und Schüler sicher genug fühlten, über ihre Erfahrungen und Probleme zu sprechen“, fasst die Psychologin zusammen. 

LWB/A. Brzozowski, C. Kästner-Meyer
Program:
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Polen