Integrierte humanitäre Hilfe des LWB erreicht mehr als 640.000 hilfsbedürftige Menschen
Rwamwanja,Uganda/Genf (LWI) – Unterstützung für stillende Mütter und ihre Babys ist eine der Maßnahmen, mit denen der Lutherische Weltbund (LWB) in Uganda für eine vollwertige Ernährung und eine gesunde Lebensweise für Flüchtlinge und lokale Gemeinschaften und gleichzeitig für eine nachhaltige Existenzsicherung sorgt.
Zu den Teilnehmerinnen an dieser Initiative gehört Joyce Tuhaise, die nach der Geburt ihres ersten Kindes in ihrem Haus im Dorf Kyangwali in Westuganda zum ersten Mal Kontakt mit dem LWB hatte.
Sie erinnert sich daran, dass sie zwei Stunden warten musste, bevor sie ihrem Neugeborenen die Brust geben durfte, obwohl das Baby die ganze Zeit laut weinte. „Ich fühlte mich nicht gut, musste aber warten, da unsere kulturellen Traditionen es verbieten, innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt zu stillen“, sagt Tuhaise. Danach gab sie ihrer kleinen Sara die Brust, aber nur während der nächsten vier Monate, da sie nicht genug Muttermilch hatte. Da die junge ugandische Mutter nur über ein geringes Einkommen verfügte, hatte sie keine andere Wahl, als ihr Baby mit Cassava-Porridge zu füttern.
Allerdings hatte das negative Folgen für die Gesundheit der Kleinen. „Sara wurde immer dünner und schwächer und hatte immer wieder Durchfall“, erinnert sich Tuhaise und fügt hinzu, dass die Besuche beim Arzt auch nicht zu einer Lösung führten.
Während der regelmäßig durchgeführten Gesundheitschecks für Kinder stellte die Ernährungsberaterin Bella Kyarisiima vom LWB fest, dass die ein Jahr alte Sara unterernährt war. Sie erklärte Tuhaise, warum ein Neugeborenes in den ersten sechs Monaten nach der Geburt ausschließlich Muttermilch bekommen sollte, da das Verdauungssystem noch nicht voll entwickelt ist. Muttermilch hilft außerdem bei dem Aufbau des Immunsystems und verhindert somit Krankheiten.
„Muttermilch ist die von der Natur vorgesehene perfekte Ernährung für Babys. Sie enthält die optimale Mischung von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten, damit sich die Physiologie des Babys entwickeln kann. Muttermilch erfüllt alle Nahrungsbedürfnisse des Babys, keine anderen Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten sind erforderlich“, sagte Kyarisiima.
Tuhaise erhielt ebenfalls Ratschläge zur Hygiene sowie zu einer vollwertigen Ernährung für Babys und stillende Mütter sowie zur Zubereitung dieser Lebensmittel.
„Wir haben dafür gesorgt, dass die kleine Sara im Kyangwali-Gesundheitszentrum aufgenommen und dort stationär behandelt wurde. Wir haben ihr ebenfalls vollwertige Nahrung wie eine Mischung aus Mais und Soja verabreicht, dies erfolgte im Rahmen des Programms Gesundheit für Mutter und Kind (MCHN – Maternal and Child Care Health Services)“, ergänzte Kyarisiima.
Regelmäßige Folgetermine
Das LWB-Ernährungsteam besuchte Tuhaise und die kleine Sara regelmäßig um sicherzustellen, dass sich das Kind weiterhin gesund entwickelt. Nur 13 Monate, nachdem, die Mangelernährung diagnostiziert worden war, wog Sara acht Kilogramm, das ist das Normalgewicht für ein Kleinkind dieses Alters.
Diese Maßnahmen sind für Babys wie Sara lebensrettend und herzerwärmend für Mütter wie Tuhaise, die den Wunsch äußerte, dass alle Kinder in den Flüchtlingslagern gesund aufwachsen sollten.
„Meinem Baby geht es blendend. Sie hat keinen Durchfall mehr, und ich habe genug Milch, um sie zu stillen. Ich bete dafür, dass diese Ernährungsberatung mehr Familien in Kyangwali erreicht, denn auf diese Weise könnten viele Leben gerettet werden“, sagt Tuhaise abschließend.
Sara bekommt weiterhin eine vollwertige Nahrungsergänzung, und die LWB-Teams achten darauf, dass auch der weitere Aufbau des Immunsystems planmäßig vorangeht.
Schutz-, Umwelt- und Gemeinschaftsdienste
Das MCHN-Programm gehört zum humanitären Unterstützungsprogramm für besonders schutzbedürftige Gemeinschaften in dem Land. In Kyangwali leben sowohl Einheimische als auch Flüchtlinge, und eines der Ziele des Programms besteht darin, die Mangelernährung von Kindern zu verhindern und zu mildern. Mit der finanziellen Unterstützung des Welternährungsprogramms konnten mehr als 9‘000 Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und ihre Gastgebergemeinschaften in Ernährungs- und Gesundheitsfragen beraten werden, dazu gehörte auch die Einrichtung von Nutzgärten in den Siedlungen.
Der LWB leistet sowohl für die Flüchtlinge als auch für die Gastgebergemeinschaft humanitäre Hilfe und sorgt für eine zuverlässige Wasser- und Sanitärversorgung sowie für gesunde hygienische Verhältnisse. Er arbeitet mit den Menschen vor Ort zusammen, wenn es um Themen wie Schutz, Existenzsicherung, Umwelt und Energie, Gemeinschaftsdienste, Notunterkünfte und Bauarbeiten geht.
2018 hat die Arbeit des LWB in fünf Distrikten in Uganda dafür gesorgt, dass mehr als 640.000 Flüchtlinge in erster Linie aus der DRK und dem Südsudan sowie die Mitglieder der Gastgebergemeinschaften in lebenswichtigen Fragen sowohl in Form von Bargeld als auch Sachleistungen Unterstützung bekamen, damit die Menschen autonom und kompetent werden, um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und zum Positiven zu wenden.
Die humanitären Unterstützungsprogramme des LWB in Uganda begannen 1979. Die Arbeit des Länderprogramms befasst sich in erster Linie mit Binnenvertriebenen, der Integration von Flüchtlingen, nachhaltiger Existenzsicherung, Aufbau autarker Gemeinschaften, Menschenrechten, Malaria, HIV und AIDS.
Von D. Basemera, LWB Uganda. Redaktion und Übersetzung: LWB-Kommunikationsbüro