Weltflüchtlingstag: Heimatlosen die Hand reichen und sie willkommen heißen

20 Juni 2017
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Eine Delegation von Hungarian Interchurch Aid besuchte gemeinsam mit LWB-Personal das Flüchtlingslager Davudiya bei Dohuk (Nordirak), wo über 700 christliche, jesidische und muslimische Familien leben. Foto: Norddiözese, Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn

Eine Delegation von Hungarian Interchurch Aid besuchte gemeinsam mit LWB-Personal das Flüchtlingslager Davudiya bei Dohuk (Nordirak), wo über 700 christliche, jesidische und muslimische Familien leben. Foto: Norddiözese, Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn

LWB-Präsident Filibus und Generalsekretär Junge geben Erklärung ab

GENF (LWI) – Am heutigen Weltflüchtlingstag hat der Lutherische Weltbund (LWB) seine Mitgliedskirchen und alle Menschen guten Willens aufgerufen, „Flüchtlingen und Vertriebenen die Hand zu reichen und sie willkommen zu heißen“.
Angesichts der mittlerweile 65 Millionen Menschen, die ihre Heimatorte und -regionen verlassen mussten, fordern LWB-Präsident Erzbischof Dr. Musa Panti Filibus und LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge die Mitgliedskirchen des Weltbundes außerdem auf, die staatliche Seite jeweils dabei zu unterstützen, „ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz von Flüchtlingen und zur Gastfreundschaft nachzukommen und davon Abstand zu nehmen, Mauern der Abschottung und der Angst zu bauen.“

Filibus und Junge stellen fest, der Kernauftrag des LWB wurzle im christlichen Glauben. Die Glaubenden seien aufgerufen, „Fremde willkommen zu heißen und jene zu schützen, die Zuflucht suchen.“
Sie verweisen auf die Flüchtlingsarbeit, die die Kirchengemeinschaft bereits seit ihrer Gründung 1947 leistet. Sie sei bis heute eine tragende Motivation. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war weltweit jede sechste Person lutherischer Konfession auf der Flucht. Der überwältigenden Mehrheit von ihnen sei damals Hilfe und gebührender Schutz zuteilgeworden.

Die beiden hochrangigen LWB-Vertreter bringen ihre tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck „für die vielen Einzelpersonen, Gemeinden, Kirchen und Gemeinwesen“, die jene aufnahmen und -nehmen, die vor „Kriegen und bewaffneten Konflikten, Unterdrückung, Klimawandel und Naturkatastrophen“ geflohen sind.

Die Behebung der Grundursachen der Entwurzelung sei dringend erforderlich, so Filibus und Junge. Sie fordern „wirksame multilaterale Ansätze“ zur Beilegung der „anhaltenden Konflikte in Syrien, im Südsudan, in Somalia, der Demokratischen Republik Kongo und anderswo“.

Präsident und Generalsekretär des LWB fordern weiterhin die Staaten der Welt auf, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu unterstützen, um so zu verhindern, dass die Klimaveränderungen noch mehr Menschen heimatlos machen. Die reicheren Länder erinnern sie daran, „dem Richtwert zu entsprechen und 0,7 Prozent ihres jeweiligen Bruttonationaleinkommens für die offizielle Entwicklungshilfe bereitzustellen.“

LWF/OCS