"Wir wollen Frieden in Nicaragua"

13 Juni 2018
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Eine Sitzung des ACT-Forums in Nicaragua. Foto: LWB/E. Cédillo

Eine Sitzung des ACT-Forums in Nicaragua. Foto: LWB/E. Cédillo

ACT-Erklärung ruft zur Wiederaufnahme des Dialogs auf

Managua (Nicaragua)/Genf (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat zusammen mit der LWB-Mitgliedskirche Nicaraguanische Lutherische Kirche Glaube und Hoffnung (Iglesia Luterana Fé y Esperanza, ILFE) und anderen Nichtregierungsorganisationen und Kirchen eine Erklärung des ACT-Forums Nicaragua unterzeichnet, in der die anhaltende Gewalt im zentralamerikanischen Land angeprangert wird. "Wir wollen Frieden in Nicaragua", fordert Bischöfin Dr. Victoria Cortez Rodriguez von der ILFE.

Am 18. April kam es in mehreren Städten Nicaraguas zu Demonstrationen gegen die von Präsident Daniel Ortega angeordneten Kürzungen bei den Renten und der sozialen Sicherheit. Schätzungsweise 120 Menschen starben bei der anschließenden Niederschlagung.

Aufruf zur Achtung der Menschenrechte

Das ACT-Forum Nicaragua, an dem elf religiöse Organisationen beteiligt sind, hat die Situation aufmerksam verfolgt. Tief besorgt über die Menschenrechtsverletzungen bekräftigt das Forum in einer Erklärung die Notwendigkeit von Versöhnung, Frieden und Demokratie im Land. Die Koalition fordert eine "Wiederaufnahme des Friedensdialogs unter Einbeziehung aller Bereiche der nicaraguanischen Gesellschaft, offen, ehrlich und respektvoll".

Das Forum fordert die Regierung auf, die Empfehlungen der Interamerikanischen Menschenrechtskommission umzusetzen. Die Kommission hat fünfzehn Empfehlungen für Nicaragua ausgearbeitet, um die Menschenrechte zu schützen. Dazu gehören der Abbau paramilitärischer Gruppen und die sofortige Beendigung der Drangsalierung und Inhaftierung von Demonstranten.

Das ACT-Forum ermutigt die Regierung, einen Sonderberichterstatter des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte zuzulassen, um das Recht auf Wahrheit und Gerechtigkeit zu garantieren.

Die religiöse Koalition fordert die Medien auf, "wahrheitsgemäß, verantwortungsbewusst und unparteiisch" zu berichten und "jede Aggression gegen jedes Kommunikationsmittel" zu verurteilen.

ACT-Forum in Solidarität mit betroffenen Familien

Bischöfin Cortez berichtet, ihre Gemeinde sei nervös. "Wir wissen nicht, was passieren wird", bemerkt sie und fügt hinzu, dass die hohe Zahl der Toten und Verwundeten "ein sehr angespanntes Klima und Angst auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft" erzeugt.

Jeden Sonntag versammelt sich die lutherische Gemeinde zum Singen und Beten. Cortez bittet die Glaubensgemeinschaften auf der ganzen Welt, gemeinsam zu beten und ihre Solidarität mit dem nicaraguanischen Volk zu zeigen: "Bitte betet für uns und unsere Leiter, dass sie sich zu einem Dialog für den Frieden verpflichten".

Das ACT-Forum bekräftigt: "Wir stehen in Solidarität und machen uns den Schmerz zu eigen, den Familien erleiden, die einen geliebten Menschen durch Gewalt und Intoleranz verloren haben".

Das ACT-Forum Nicaragua unterstreicht seine "Solidarität und Begleitung aller Äußerungen zugunsten einer auf Gerechtigkeit basierenden Versöhnung" und betet, "dass der Konflikt in Nicaragua aufhört, die Türen zur Verständigung geöffnet werden, die Rechte aller respektiert werden und das Wohlergehen jedes Einzelnen gewährleistet wird".

 

Die Erklärung des ACT-Forums im Wortlaut (Englisch)

 

 

LWF/OCS