Tanzen für den Frieden in Uganda

In der Geflüchtetensiedlung Palabek in Uganda gab es immer wieder Konflikte – bis eine Gruppe junger Menschen mit Hilfe traditioneller Tänze die streitenden Konfliktparteien befriedet hat.

11 Juli 2024
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Acholi Kids bei einer Aufführung während der Feierlichkeiten zum Weltfriedenstag 2023 in Lamwo. Foto: LWB/Victor Wahome

Acholi Kids bei einer Aufführung während der Feierlichkeiten zum Weltfriedenstag 2023 in Lamwo. Foto: LWB/Victor Wahome

Junge Menschen bewirken Veränderungen in einer Geflüchtetensiedlung 

(LWI) – Manchmal ist der Friede nur eine paar (Tanz-)Schritte entfernt: In Uganda und im Südsudan fördert ein grenzüberschreitendes Projekt den Frieden durch Kunst und Theater – und durch einen traditionellen Tanz der Acholi, einer ethnischen Gemeinschaft, die auf beiden Seiten der Grenze lebt. 

Begrenzte Ressourcen, ständige Konflikte 

Wie in vielen anderen Geflüchtetensiedlungen gibt es auch in Palabek im Distrikt Lamwo im Norden Ugandas das Problem fehlender Ressourcen und beengter Lebensverhältnisse. Okenyi Martin, ein angesehener Kirchenleiter in der Siedlung, erinnert sich daran, wie Spannungen und Konflikte fast zwangsläufig entstehen und Gemeinschaften und Familien in feindselige Lager spalten: „Die Frauen haben sich an den Entnahmestellen um Wasser gestritten, und auch Konflikte wegen Nahrungsmitteln und Land waren an der Tagesordnung. Selbst wenn ein Kind auf ein Nachbargrundstück zum Spielen gegangen ist, führte das zu Auseinandersetzungen mit der Familie dort“, sagt Martin.

Botschaft der Versöhnung 

Eingebettet in die reichen Traditionen der Acholi-Kultur aus dem Südsudan und Uganda haben die Darbietungen der Gruppe die alten Rhythmen mit neuem Leben erfüllt und Familien und Stämme zu gemeinsamen Feiern vereint. Mit jedem Tanzschritt und jedem Beat überwinden diese jungen Menschen ihr Leid und ihre Sorgen und vermitteln mit ihrem Lachen die Hoffnung auf Frieden und Liebe. 

„Wer tanzt, kann nicht traurig sein. Wer lacht, zeigt seine Zähne, und das allein ist schon ein Zeichen des Friedens und der Liebe“, sagte Tonny Okema, ein Mitglied der Gruppe, das voller Leidenschaft dabei ist. „Wenn wir mit unserer Darbietung beginnen, kommen Menschen aus ganz unterschiedlichen Gebieten hierher, um zuzusehen“, fügte Patricia hinzu.

Wer tanzt, kann nicht traurig sein. Wer lacht, zeigt seine Zähne, und das allein ist schon ein Zeichen des Friedens und der Liebe

Tonny OKEMA

COMPASS ist ein grenzüberschreitendes Projekt, das in Uganda und im Südsudan durchgeführt wird und von Brot für die Welt und der Europäischen Union über die UNOPS-Kreditfazilität Leben in Würde mitfinanziert wurde.

LWB/S. Namatovu, C. Kästner-Meyer